Schande und Verachtung

Michael Müllers Lüge, Berlin hätte keine kata­stro­phale Situa­tion für Flücht­linge.

“Die Flücht­linge hungern nicht”, betonte eine Senats­spre­che­rin. Die Menschen würden in den Notun­ter­künf­ten versorgt. Wer sich in Gemein­schafts­un­ter­künf­ten selbst versorge und drin­gend Hilfe brau­che, werde am Landes­amt für Gesund­heit und Sozia­les (Lageso) bevor­zugt range­nom­men.

Heute stan­den wir vor einer Fami­lie (M, W, Kind ca. 2,5 Jahre), sie waren im Zelt, beka­men eine Kosten­über­nahme für ihre Unter­kunft (Hostel), aber wieder kein Geld, seit drei Wochen nicht.
Sie frag­ten uns, ob wir beim LAGeso irgend­wie helfen können, was wir vernei­nen muss­ten. Aber wir frag­ten nach ihrer Situa­tion und schnell stellte sich heraus, dass sie kein Geld mehr für Lebens­mit­tel hatten. Ein ande­rer Geflüch­te­ter, der durch Zufall dane­ben stand und heute Geld bekam, zückte seine Geld­börse und wollte ihnen etwas geben, was wir verhin­der­ten.

So gaben wir ihnen einen 20-Euro-Gutschein. Sie woll­ten diesen nicht anneh­men und zogen die Hände zurück. Nach­dem wir sagten, sie mögen uns die Ehre erwei­sen, denn viel­leicht bräuch­ten wir auch einmal Hilfe, nahmen sie die Gutscheine an. Und sowohl der Vater als auch die Frau wein­ten, vor Scham, vor Hilf­lo­sig­keit, vor Dank­bar­keit.
Wir bohr­ten weiter nach, was sie benö­ti­gen und es stellte sich heraus, dass sie für das Kind keine Windeln mehr hatten, auch Kinder­sham­poo war von Nöten. Der Vater zeigte uns sein Paar Schuhe, die Sohle löste sich ab.
Nein, wir denken uns solche Geschich­ten nicht aus, sie passie­ren täglich.
Es ist eine Schande und wir sind der Lügen und Verschleie­run­gen satt. Aber viel­leicht muss man als Senat irgend­wann auf die Schiene gehen, wenn man doch weiß, dass man gänz­lich versagt.
Wir werden sie wohl nie verste­hen.
Schande und Verach­tung!

Moabit hilft

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