Kirche gegen TV-Programm

Auch wenn es viele verges­sen haben: Ostern ist ein christ­li­ches Fest, an den freien Tagen wie Karfrei­tag und Oster­mon­tag soll eigent­lich an den Tod und die Aufer­ste­hung von Jesus gedacht werden. Dies tun jedoch die wenigs­ten Menschen, da sie nicht gläu­big sind oder eine andere Reli­gion haben. Oder weil es ihnen einfach nicht so wich­tig ist.

Trotz­dem sind natür­lich alle bereit, die zwei freien Tage mitzu­neh­men. Die katho­li­sche Kirche ist da ganz anders. Sie ist eh streng und daher der Meinung dass sich auch das öffent­li­che Leben in den Bahnen abspie­len muss, die ihr genehm sind. Deshalb mischt sie sich auch immer wieder in Berei­che ein, die sie nichts ange­hen. Legen­där berüch­tigt sind ihre Äuße­run­gen zum Schwan­ger­schafts­ab­bruch oder der Nutzung von Kondo­men. Selbst die Laden­öff­nungs­zei­ten lagen ihr schon am Herzen und nun macht sie sich Sorgen um das deut­sche Fern­seh­pro­gramm: Gebhard Fürst ist Bischof und inner­halb der Katho­li­schen Kirche für das Thema Medien zustän­dig. Er protes­tierte nun gegen das Programm der priva­ten Fern­seh­sen­der zum Oster-Wochen­ende. Comedy‑, Horror- und Action­s­en­dun­gen hätten nichts mit dem Fest zu tun, sondern würden die Sinn­leere fördern. Im letz­ten Punkt hat der Mann zwar recht, aber ob seine Kirche die Sinn­lehre eher fördert, ist eben­falls zu bezwei­feln. Außer­dem könnte auch die Beschäf­ti­gung mit christ­li­chen Themen und päpst­li­cher Geschichte nach hinten losge­hen. Hexen­ver­bren­nun­gen, Inqui­si­tion und mittel­al­ter­li­che Folter geben nämlich auch keine besinn­li­chen Bilder ab.
Der eigent­li­che Punkt aber ist, dass die Kirche auf das öffent­li­che TV-Programm keinen Einfluss zu nehmen hat, egal ob privat oder öffent­lich-recht­lich. Es ist schon schlimm genug, dass sie in den Rund­funk­rä­ten der ARD-Sender sitzt. In Deutsch­land haben wir aber eine Tren­nung von Staat und Kirche, und auch die Wirt­schaft muss sich von den Jesus-Anhän­gern nicht sagen lassen, wie sie ihre Geschäfte zu führen hat. Das ist ein grund­sätz­li­cher Unter­schied zu Staa­ten, in denen die Kirche das öffent­li­che Leben bestimmt, egal ob die Bürger das so wollen oder nicht. Im Iran, in Saudi-Arabien oder in Israel ist das sicher anders. Aber das ist kein Grund, solche Verhält­nisse auch bei uns zu fordern!

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Geschichte

Grenzstreit um Tempelhof

Noch heute erzäh­len die Namen eini­ger Orts­teile von deren christ­li­cher Vergan­gen­heit. Tempel­hof, Mari­en­dorf und Mari­en­felde künden davon und auch Rixdorf, das heutige Neukölln, gehör­ten bis vor 700 Jahren dem Tempel­rit­ter­or­den und danach zum Orden der […]

1 Kommentar

  1. So unchrist­lich ist das Programm der Priva­ten doch gar nicht: Heute auf Sat1 läuft der 4‑Stun­den-Film “Die 10 Gebote”, auf Pro7 “Die Passion Christi”.

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