Abschiebung verhindert

Heute konnte die Abschie­bung eines 27-jähri­gen paki­sta­ni­schen Flücht­lings am Flug­ha­fen Tegel verhin­dert werden. Etwa 50 Unter­stüt­zer hatten sich vor dem Schal­ter von Air Berlin versam­melt, von wo aus der Mann depor­tiert werden sollte. Mit Trans­pa­ren­ten und Sprech­chö­ren mach­ten sie auf die deut­sche Abschie­be­pra­xis aufmerk­sam, nach der Asyl­su­chende oft auch dann in ihr Herkunfts­land abge­scho­ben werden, wenn ihr Leben dort akut bedroht ist. “Abschie­bung ist Mord” stand auf einem der Trans­pa­rente, und leider ist diese Parole nicht über­trie­ben, denn schon oft wurden dieje­ni­gen, die unfrei­wil­lig zurück­ge­schickt wurden, in ihrer Heimat verhaf­tet, gefol­tert und ermor­det.
Heute jedoch konnte die Aschie­bung nicht so laut­los durch­ge­zo­gen werden. Die herbei­ge­ru­fene Poli­zei ging sofort mit äußers­ter Gewalt gegen die Demons­tran­ten vor, prügelte auf sie ein und verletzte mehrere mit Pfef­fer­spray. Sechs Menschen wurden fest­ge­nom­men, obwohl von ihnen keine Bedro­hung ausging und das Bundes­ver­fas­sungs­ge­richt bereits vor zwei Jahren Proteste auf Flug­hä­fen für legal erklärt hatte.
Aufgrund dieses rabia­ten Vorge­hens weigerte sich einer der regu­lä­ren Passa­giere,  ein Kana­dier, sich auf seinen Platz zu setzen, solange sich ein Abzu­schie­ben­der an Bord befin­det. Darauf­hin wurde die geplante Abschie­bung für diesen Tag verhin­dert und der Flücht­ling wieder aus dem Flug­zeug geholt.

Selbst wenn in den kommen­den Tagen ein erneu­ter Abschie­be­ver­such statt­fin­det, ist es wich­tig, dass das alles nicht schwei­gend vonstat­ten geht. Für die betrof­fe­nen Menschen ist ihre Abschie­bung eine Kata­stro­phe, was jedoch die zustän­di­gen Behör­den über­haupt nicht inter­es­siert. Für kalte Büro­kra­ten sind diese Menschen nur eine Akte, egal was mit ihnen in der Heimat passiert. Flug­ge­sell­schaf­ten wie Air Berlin machen mit den Behör­dern gemein­same Sache, daher ist es auch rich­tig, öffent­lich auf diese Praxis hinzu­wei­sen und dage­gen zu protes­tie­ren.

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