Lebensdaten: * 18.3.1929 (Landsberg an der Warthe)

Informationen zur Person:
Schriftstellerin

Christa Wolf wurde als Tochter eines Kaufmanns in Landsberg an der Warthe geboren. Sie besuchte dort bis kurz vor Kriegsende die Schule. Nach der Zwangsumsiedlung fand die Familie 1945 vorerst in Mecklenburg eine neue Heimat. Christa Wolf arbeitete zunächst als Schreibhilfe beim Bürgermeister eines Dorfes bei Schwerin. Sie beendete die Oberschule 1949 mit dem Abitur in Bad Frankenhausen und trat im gleichen Jahr der SED bei. Von 1949 bis 1953 studierte sie Germanistik in Jena und Leipzig. In den Jahren 1959 bis 1962 arbeitete sie für die Staatssicherheit, aus idealistischen Gründen, wie sie später sagte.

Danach war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin beim Deutschen Schriftstellerverband und Lektorin verschiedener Verlage sowie Redakteurin bei der Zeitschrift „Neue Deutsche Literatur“. Seit 1962 ist sie freie Schriftstellerin.
Christa Wolf ist mit dem Schriftsteller Gerhard Wolf verheiratet und lebt heute in Berlin. Sie zählt gegenwärtig zu den bedeutenden deutschen Schriftstellerinnen. Ihr Werk wurde in viele Sprachen übersetzt.

Christa Wolf erhielt 1963 den Heinrich-Mann-Preis, 1964 und 1987 wurde sie mit dem Nationalpreis der DDR ausgezeichnet, 1980 erhielt sie den Georg-Büchner-Preis und 1983 den Schiller-Gedächtnispreis und hat weitere nationale und internationale Auszeichnungen erhalten. Seit 1984 ist Christa Wolf Mitglied der Akademie der Künste der DDR.

Seit den 70er Jahren, vor allem nach ihrem Protest gegen die Ausbürgerung von Wolf Biermann, wurde sie von der Stasi überwacht, blieb aber trotzdem Mitglied der SED.
In der Wendezeit der DDR gehörte Christa Wolf zu den Schriftstellern, die für einen politischen Wandel eintraten. Bei mehreren Auftritten machte sie den Bürgern der DDR Mut, ihren Protest öffentlich zu machen.

Am Abend vor der Grenzöffnung sagte sie im DDR-Fernsehen:
Was können wir Ihnen versprechen? Kein leichtes, aber ein nützliches Leben. Keinen schnellen Wohlstand, aber Mitwirkung an großen Veränderungen. Wir wollen einstehen für Demokratisierung, freie Wahlen, Rechtssicherheit und Freizügigkeit. Unübersehbar ist: Jahrzehnte alte Verkrustungen sind in Wochen aufgebrochen. Wir stehen erst am Anfang des grundlegenden Wandels in unserem Land. Helfen Sie uns, eine wahrhaft demokratische Gesellschaft zu gestalten, die die Vision eines demokratischen Sozialismus bewahrt. Kein Traum, wenn Sie mit uns verhindern, dass er wieder im Keim erstickt wird. Wir brauchen Sie. Fassen Sie zu sich und zu uns, die wir hier bleiben wollen, Vertrauen.“

Veröffentlichungen

  • 1961 Moskauer Novelle
  • 1963 Der geteilte Himmel. Erzählung (der Ankunftsliteratur zuzurechnen)
  • 1968 Nachdenken über Christa T.
  • 1972 Lesen und Schreiben. Aufsätze und Betrachtungen
  • 1972 Till Eulenspiegel. Erzählung für den Film (mit Gerhard Wolf)
  • 1974 Unter den Linden. Drei unwahrscheinliche Geschichten
  • 1976 Kindheitsmuster
  • 1979 Kein Ort Nirgends
  • 1979 Karoline von Günderrode: „Der Schatten eines Traumes. Gedichte, Prosa, Briefe“ (herausgegeben und Essay von Christa Wolf)
  • 1979 Fortgesetzter Versuch. Aufsätze, Gespräche, Essays
  • 1980 Geschlechtertausch. Drei Erzählungen. (mit Sarah Kirsch und Irmtraud Morgner)
  • 1980 Lesen und Schreiben. Neue Sammlung.
  • 1983 Kassandra. Erzählung.
  • 1983 Voraussetzungen einer Erzählung: Kassandra. Frankfurter Poetik-Vorlesungen
  • 1985 Ins Ungebundene gehet eine Sehnsucht. Gesprächsraum Romantik. Prosa. Essays. (mit Gerhard Wolf)
  • 1986 Die Dimension des Autors. Essays und Aufsätze, Reden und Gespräche. 1959-1985.
  • 1987 Störfall. Nachrichten eines Tages
  • 1988 Ansprachen
  • 1989 Sommerstück
  • 1990 Was bleibt. Erzählung (entstanden 1979)
  • 1990 Reden im Herbst
  • 1993 Sei gegrüßt und lebe. Eine Freundschaft in Briefen, 1964-1973. Christa Wolf und Brigitte Reimann. Herausgegeben von A. Drescher
  • 1994 Auf dem Weg nach Tabou. Texte 1990-1994
  • 1995 Christa Wolf und Franz Fühmann. Monsieur – wir finden uns wieder. Briefe 1968-1984. Herausgegeben von A. Drescher
  • 1996 Medea. Stimmen.
  • 1999 Hierzulande Andernorts. Erzählungen und andere Texte 1994-1998
  • 2002 Leibhaftig. Erzählung
  • 2003 Ein Tag im Jahr. 1960-2000

Hörspiele

  • 1982 Kein Ort. Nirgends, Hörspielfassung zusammen mit Gerhard Wolf, WDR

Filme

  • 1964 Der geteilte Himmel. Regie: Konrad Wolf Buch: Christa und Gerhard Wolf
    1966 Fräulein Schmetterling. Regie: Kurt Barthel. Buch: Christa und Gerhard Wolf (nach dem Rohschnitt abgebrochen)
  • 1968 Die Toten bleiben jung. Regie: Joachim Kunert. Buch: Christa Wolf, Joachim Kunert, Gerhard Helwig nach dem Roman von Anna Seghers
  • 1975 Till Eulenspiegel. Nach der Filmerzählung von Christa und Gerhard Wolf. Regie: Rainer Simon. Buch: Rainer Simon, Jürgen Klauß

Wikipedia

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